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Violine und Klavier in perfekter Harmonie

Tschechischslowakisches Kammerduo am 23. Februar 2013 im Bürgersaal

Schwarzwälder-Bote, 24.02.2013 18:06 Uhr

Von Hanni Vollmer

Dornhan. Das Tschechoslowakische Kammerduo gab am Samstag ein meisterliches Konzert bei Kunst und Kultur im Farrenstall (KKF) im Rahmen der Kooperationsgemeinschaft „Dreiklang Klassik im Landkreis Rottweil“. Zusammen taten sie sich im Jahr 2004 in Brünn: die slowakische Pianistin Zuzana Berešová und der tschechische Violinist Pavel Burdych. Seitdem sind sie gemeinsam auf Tournee in ganz Europa.

Auf dem Programm am Samstag standen Werke von Dvorák sowie Komponisten, die sein Leben stark beeinflusst haben, wie Janácek, Smetana, Tschaikowsky, Brahms und Suk. Mit der hinreißenden Romanze in F-Moll Op. 11 von Antonín Dvorák aus dem Jahr 1877 eröffneten die beiden Musiker den Konzertabend und fesselten ihr Publikum sofort. Diese zauberhafte Musik voll slawisch-melancholischer, gleichwohl leidenschaftlicher Poesie interpretierte das Duo wehmütig und doch leicht schwebend, in tadellos ausgewogener Technik und herrlich im Zusammenspiel. Die klangliche slawische Farbenpracht erlebten die Zuhörer auch beim zweiten Stück von Dvorák, der Sonate in F-Dur, Op. 57. Formenreich, fantasievoll und locker gestalteten sie diese Komposition und harmonisierten perfekt die unterschiedlichen Tempi. Ausgelassen, spielfreudig, keck und doch elegant modellierte das charmante junge Paar den rasanten Schlusssatz, allegro molto überschrieben. „Der Kerl hat mehr Ideen als wir alle. Aus seinen Abfällen könnte sich jeder andere die Hauptthemen zusammenklauben“, hatte Johannes Brahms, der Antonín Dvorák zum internationalen Durchbruch verhalf, über seinen Freund einst gesagt. Brahms Scherzo WoO. 2 erklang ungestüm wuchtig, expressiv, dagegen gesetzt wurde das besinnlich versunken klingende „Dumka“, eine Komposition des 1854 im damaligen Mähren geborenen Leos Janácek.

Tschaikowsky schrieb das Violinkonzert D-Dur op. 35 im Jahr 1878 am Genfer See, wo er sich von Depressionen erholte. Die positive Wirkung seines Aufenthaltes und die neu gewonnene Lebensfreude manifestiert sich in dieser Musik, die beide mit genialer Spannungsbalance und Enthusiasmus spielten. Ein Hörgenuss – Bedrich Smetanas lebendige Bildererzählungen „Aus der Heimat Nr. 2“ (G-Moll andantino). Von dem Prager Komponisten und Schwiegersohn Dvoráks, Josef Suk, konnten die Besucher mit dem „Märchen“ Op. 16 zauberhafte urböhmische Atmosphäre einfangen. Die „Mazurek“ Op. 49 von Dvorák, eine Herausforderung für jeden Geigenspieler, meisterte Burdych virtuos. Die klanglich reizvolle Bindung zwischen Violine und Klavier, besonders in den tänzerischen Abschnitten, wurde mit Begeisterung aufgenommen. Ein wunderbares Konzert, das sehr viel Beifall und zum Schluss Standing Ovations erntete.